Der Sprachenvielfalt auf der Spur – Eindrücke vom Sprachen-Spaziergang
Ich kann nicht mehr an einer Aufschrift vorbeigehen, ohne ein Foto zu machen. Vielleicht geht es den Teilnehmenden des kürzlich durchgeführten Sprachen-Spaziergangs in Kooperation mit dem Wissenschaftsmagazin Rudolphina der Universität Wien ähnlich.
IT-Fachsprache, Standarddeutsch, Kleinkinder-Sprache, Russisch, Griechisch, Kärntnerisch, Jugendsprache – dies ist nur ein Bruchteil der Antworten, die die Teilnehmenden auf die Frage, welche Sprachen und sprachlichen Erscheinungsformen in ihrem Alltag eine Rolle spielen, gegeben haben. Diese sehr ausführlichen und differenzierten Antworten zeugen von einer hohen Sprachbewusstheit und Sprachreflexion aller Teilnehmenden.
Direkt bei unserem Treffpunkt, vor dem Hamerlingpark im 8. Bezirk, haben wir sogleich die uns umgebende Linguistic Landscape genauer ins Visier genommen. Ein Graffiti auf einer Wand, ein Hausschild mit Straßennamen, ein Hinweisschild und direkt auf dem Stahlpfosten ein Sticker. Diese unterschiedlichen Formen von geschriebener Sprache im öffentlichen Raum waren in unserem Blickfeld, bevor wir uns überhaupt in Bewegung gesetzt haben. In welchen Sprachen sind die gefundenen Aufschriften? Welche Funktionen haben diese? Und was macht die Auseinandersetzung mit Schrift im öffentlichen Raum mit mir persönlich? Mit diesen Fragen im Hinterkopf und nach einer kurzen Erklärung der App Lingscape und dem gemeinsamen Hochladen eines Beispielfotos waren die Teilnehmenden bereit, die Sprachlandschaft der Josefstädterstraße selbst zu erkunden. Zurück im Hamerlingpark diskutierten wir über die Erwartungen sowie Eindrücke des Spaziergangs und warum es sich lohnt, die Sprachlandschaft näher zu betrachten. „Der Name des Supermarkts Spar kommt aus dem Niederländischen und bedeutet ‚Tanne‘“, erklärt eine Teilnehmerin. Eine andere berichtet: „Ich habe bei einem Geschäft ein Piktogramm in Gebärdensprache entdeckt.“
Vielleicht haben Sie jetzt auch Lust bekommen, Ihre vertraute Wohnumgebung oder den Weg zur Arbeit aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten. Wir freuen uns auf zukünftige Veranstaltungen und die sprachliche Vielfalt unserer Stadt weiter zu erkunden!
Jetzt teilnehmen! – An dem Sprachen-Spaziergang durch den 8. Bezirk!
Schnappen Sie sich Ihr Smartphone und begeben Sie sich gemeinsam mit Sprachwissenschaftlerin Lisa Krammer auf Sprachreise durch Wien!
Wann: 23.10.2024 um 16:00 Uhr
Dauer: ca. 75 Minuten
Hier geht es zur Anmeldung: https://rudolphina.univie.ac.at/sommer-citytrip-eine-sprachreise-durch-wien
Artikel in Wissenschaftsmagazin der Universität Wien
„Auf Sprachreise durch Wien“ – Das Wissenschaftsmagazin Rudolphina der Universität Wien präsentiert in seiner aktuellen Ausgabe zum Schwerpunktthema „Sommer Citytrip“ das VisibLL-Projekt und regt die Wiener*innen dazu an, Linguistic Landscape-Stadtspaziergänge durch Wien zu unternehmen. Der Artikel (erschienen am 8. Juli 2024) enthält eine Reportage über die Projekttage zur Didaktik im Juni 2024 sowie ein Interview mit den Projektleiter*innen Barbara Soukup und Elissa Pustka.
Projekttage 3 (Unterrichtsmaterialien)
Ende Juni 2024 fanden zwei Projekttage mit Schüler*innen unserer dritten Partnerschule, der AHS Wien West (14. Bezirk), an der Universität Wien statt. In vier verschiedenen Kursgruppen haben sich die Schüler*innen mit unseren erstellten Unterrichtsmaterialien zur Mehrsprachigkeit in der Linguistic Landscape auseinandergesetzt. Die Materialien wurden anschließend mithilfe von Fragebögen und Feedback-Gesprächen evaluiert.
Kurs 1: Auf die Plätze, fertig, los: Sportlich die Sprachenvielfalt Wiens entdecken
Im Rahmen eines Orientierungslaufs erkundeten die Schüler*innen die Sprachlandschaft des 16. Wiener Gemeindebezirks. Neben dem Erreichen der einzelnen Posten galt es auch, die dort vorzufindenden Aufgaben zu lösen. Die Schüler*innen reflektierten anschließend über die erlebte Sprachlandschaft und brachten ihre eigenen Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit ein. Am zweiten Tag gestalteten sie selbst einen mehrsprachigen Orientierungslauf inklusive Rätselfragen.
Kurs 2: Französisch in Wien erforschen
Sichtbar ist Französisch vor allem in den Bereichen Essen und Gastronomie (z.B. Brioche, à la carte), Schönheit und Mode (z.B. Bijouterie, prêt-à-porter,) sowie Kunst und Architektur (z.B. Art déco, Palais). Die Schüler*innen suchten sich eigenständig aus, welche Aspekte des Französischen sie in welchem Bereich erforschen möchten. Mit der Smartphone-App Lingscape fotografierten sie in unterschiedlichen Bezirken und werteten anschließend die Daten aus.
Kurs 3: Uniscaping: (In)visible languages in the uniscape
Wie sieht die Sprachlandschaft auf dem Campus der Universität Wien – kurz gesagt, die uniscape – aus? Ausgestattet mit dem Smartphone fotografierten die Schüler*innen indoor und outdoor jeden Text in einer Fremdsprache, den sie auf dem Campus finden konnten. Anschließend haben sie eine virtuelle Collage der uniscape erstellt und ihre Funde analysiert. Sie beschäftigten sich auch damit, was sie selbst tun können, um die Sprachlandschaft zu verändern.
Kurs 4: Wiens Mehrsprachigkeit VisibLL machen
Spiegelt sich die Mehrsprachigkeit der in Wien lebenden Menschen auch in der Sprachlandschaft der Stadt wider? Im Zuge eines virtuellen Spaziergangs via Google Street View haben die Schüler*innen einen Straßenabschnitt der Alser Straße im 9. Bezirk und der Hütteldorfer Straße im 14. Bezirk untersucht und die Ergebnisse miteinander verglichen. Wie sieht für Schüler*innen die beste und die schlechteste Sprachlandschaft aus? Diese Fragestellung haben sie künstlerisch im Rahmen von Collagen und kurzen Podcast-Episoden bearbeitet.
Zum Abschluss gab es für alle Pizza und die Kurse präsentieren sich gegenseitig ihre Ergebnisse.
Einen Bericht über unsere Projekttage finden Sie auch in der Rudolphina, dem Wissenschaftsmagazin der Universität Wien: „Auf Sprachreise durch Wien“
VisibLL bei Pint of Science
Wissensvermittlung in Cafés, Bars und Bierlokalen – das ist das Konzept von Pint of Science. In ungezwungener Atmosphäre bekommen Besucher*innen bei einem Pint, einem Glas Bier, Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse und können sich mit Forscher*innen austauschen. Das internationale Science-Festival hat von 13.-15. Mai 2024 in Wien stattgefunden. Im Rahmen des Themenabends „Einblicke in die Sprachwelt Österreichs“ hat Lisa Krammer im Club Berlin gemeinsam mit den Besucher*innen die (un)übersehbare Mehrsprachigkeit der Wiener Sprachlandschaft erkundet. Die Veranstaltung wurde in ÖGS (Österreichische Gebärdensprache) gedolmetscht.
Ausstellung „Wissens°raum meets VisibLL“
Am 23. April 2024 fand die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Wissens°raum meets VisibLL“ im Wissensraum des Vereins ScienceCenter-Netzwerk im 5. Bezirk statt. Der Wissensraum ist ein offener informeller Lernraum, der v.a. Kinder dazu einlädt, aktiv und spielerisch Wissenschaft zu entdecken. Das Jahr 2024 steht dort unter einem Sprachenschwerpunkt.
Die interaktive Ausstellung „Wissens°raum meets VisibLL: Mehrsprachigkeit erforschen, Sprache(n) erleben“ ist noch bis Ende Juni 2024 im Wissens°raum bei freiem Eintritt zu besuchen.
PH-Fortbildung „Sprachen entdecken mit der Lingscape-App“
Digital oder analog, outdoor oder indoor, daheim oder in der Ferne – Linguistic Landscape lässt sich auf ganz unterschiedliche Weise in den Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht einbinden. Wir stellen im Rahmen dieser Fortbildung neu entwickelte Unterrichtsmaterialien vor, die wir im Rahmen des BMBWF-geförderten Forschungsprojekts „VisibLL – Schüler*innen erforschen die (un)übersehbare Mehrsprachigkeit der Wiener Linguistic Landscape“. entwickelt haben: Übungen und Arbeitsblätter für 5-10 Minuten-Einheiten im Klassenzimmer (ab dem 1./2. Lernjahr), Stundenkonzepte für Einzel- und Doppelstunden sowie eine Handreichung für Projekttage und Exkursionen. Wir stellen dabei insbesondere die Lingscape-App vor, mit der Schüler*innen im Unterricht und im Rahmen von Hausübungen selbständig die Mehrsprachigkeit der Wiener Sprachlandschaft entdecken können.
- Referentinnen: Univ.-Prof. Dr. Elissa Pustka, Ass.-Prof. Mag. Dr. Barbara Soukup, Mag. Dr. Lisa Krammer, Sophia Seereiner, BEd
- Zeit: Fr, 19.04.2024 13:00-16:20
- Ort: Institut für Romanistik, ROM 14
Workshop „Mehrsprachigkeitsdidaktik: Wissenschaft trifft Schule“
Am 04./05. März 2024 diskutieren wir gemeinsam mit Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen (Anglistik, Germanistik & Romanistik, Sprachwissenschaft & Didaktik), Schulpraktiker*innen und Wissenschaftskommunikationsexpert*innen, wie Kooperationen zwischen Wissenschaft und Schule im Bereich der Mehrsprachigkeit funktionieren können. Das vorläufige Programme finden Sie hier. Die Veranstaltungen am Nachmittag können über die PH Wien als Fortbildung angerechnet werden.
Ausstellung in der Bezirksvorstehung Margareten feierlich eröffnet
Die Eröffnungsveranstaltung zur „VisibLL“-Ausstellung des 5. Bezirks fand am 14. Dezember 2023 in der Bezirksvorstehung Margareten statt. Die Ausstellung war im Rahmen von Projekttagen im Herbst 2023 von Schüler*innen des Rainergymnasiums konzipiert worden.
Der Beginn des Abends gestaltete sich ähnlich wie im Bezirksmuseum Josefstadt (Bericht dazu unten): Nach der Begrüßung durch die Co-Leiterin des VisibLL-Projekts, Univ.-Prof. Dr. Elissa Pustka (Universität Wien), wurden die Gäste gebeten, ihre Sprache(n) in einem Mentimeter festzuhalten, um einen Einblick in die Mehrsprachigkeit im Saal zu erhalten.
Danach sprachen Christian Seidl, Bezirksrat Margareten, Vorsitzender der Kommission für Kultur, Freizeitangelegenheiten und Sport, sowie Mag. Veroslava Schenner, Kontaktlehrerin des Projekts am Rainergymnasium.
Anschließend folgte eine Fotoshow mit Einblicken in die Feldforschungstage, bevor die Leiterin des VisibLL-Projekts, Ass.-Prof. Dr. Barbara Soukup (Universität Wien) das Projekt genauer vorstellte.
Die Sicht der Schüler*innen auf die Feldforschung wurde in einem Podcast erzählt, der bei den Museumsprojekttagen aufgenommen worden war und bei der Eröffnung abgespielt wurde. Darin berichteten die Schüler*innen in einem Interview-Format von den Rahmenbedingungen des Projekts und ihren persönlichen Eindrücken. Außerdem wurde eine Szene von der Feldforschung auf der Straße dargestellt.
In einem zweiten Podcast erzählten die Schüler*innen von ihrer eigenen Mehrsprachigkeit und den Menschen und Gefühlen, die sie mit ihren Sprachen verbinden.
Damit waren Ausstellung und Buffet eröffnet. Die Besucher*innen konnten dabei nicht nur Exponate von der Feldforschung und Fotocollagen von den gefundenen Sprachen bestaunen, sondern auch bei vielen interaktiven Spielen und Rätseln selbst mitmachen.
Die Ausstellung ist noch bis 12. Jänner 2024 in der Bezirksvorstehung Margareten (Schönbrunner Straße 54, 1050 Wien) zu sehen. Achtung, nur mit Voranmeldung unter 01 4000 05115!
PH-Fortbildung „Das VisibLL-Projekt: Praxis-Erfahrungen und Unterrichtsvorschläge“
- Termin: 10.11.2023
- Dozentinnen: Univ.-Prof. Dr. Elissa Pustka (Universität Wien) & Katrin-Denise Nuredini (PH Wien)
- im Rahmen des HLG DaZ
Ausstellung im Bezirksmuseum Josefstadt feierlich eröffnet
Am 9. November 2023 fand im Bezirksmuseum Josefstadt die Eröffnungsveranstaltung zur Ausstellung „VisibLL – Schüler*innen erforschen die (un)übersehbare Mehrsprachigkeit der Wiener Linguistic Landscape“ statt. Die Ausstellung war im Vorfeld von Schüler*innen des Piaristengymnasiums (8. Bezirk) gestaltet worden und zeigt ihre Forschung zur Sprachenlandschaft in der Josefstadt.
Das Programm des Abends begann im Festsaal des Museums mit Begrüßungsworten der Co-Leiterin des VisibLL-Projekts, Univ.-Prof. Dr. Elissa Pustka (Universität Wien). Zum Einstieg wurde das Publikum eingeladen, an einem digitalen Mentimeter teilzunehmen und die Frage „Welche Sprachen sprechen Sie?“ zu beantworten. Die Ergebnisse wurden in einer Wortwolke an die Leinwand projiziert: häufig genannte Sprachen in größerer Schrift, seltener genannte Sprachen in entsprechend kleinerer Schrift.
Anschließend wurden die Ehrengäste aus Wissenschaft und Politik auf die Bühne des Festsaals gebeten, um ein paar Worte an die Besucher*innen zu richten:
- Univ.-Prof. Dr. Ronald Maier, Vizerektor für Digitalisierung und Wissenstransfer, Universität Wien
- Mag. Martin Fabisch, Bezirksvorsteher des 8. Bezirks
- Emir Dizdarević, MA, Vorsitzender der Kulturkommission Josefstadt
- Mag. Philipp Krischke, Direktor des Piaristengymnasiums
- Maria Ettl, Leiterin des Bezirksmuseums Josefstadt
Eines der Highlights des Abends war der Auftritt von Tabata Heis (Piaristengymnasium) am Klavier. Mit passenden Stücken begleitete die Schülerin eine parallel laufende Diashow mit Fotos von der Feldforschung im 8. Bezirk.
Nach viel Applaus für die musikalische Darbietung betrat die Leiterin des VisibLL-Projekts, Ass.-Prof. Dr. Barbara Soukup (Universität Wien), die Bühne. Sie gab den Besucher*innen einen genaueren Einblick in das Projekt und präsentierte Ergebnisse der Forschung der Schüler*innen. Außerdem stellte Kerstin Reiner (Universität Wien) die Online-Ausstellung vor, die dafür sorgen soll, dass die Forschung und die Ausstellung der Schüler*innen auch nach dem Abbau im Bezirksmuseum auf der Projekt-Homepage sichtbar bleiben.
Das Programm im Festsaal endete mit einer Rede von Clara Weitschacher (Piaristengymnasium), die die Projekttage aus der Perspektive der Schüler*innen Revue passieren ließ. Zum Abschluss wurden noch einmal alle Beteiligten auf die Bühne gebeten, dann erklärte Co-Projektleiterin Elissa Pustka die Ausstellung für eröffnet.
Aus dem Festsaal hinaus ging es in die Ausstellungsräume des Museums, wo auf die Besucher*innen neben den Exponaten auch ein Buffet und Getränke warteten. Auch die interaktiven Stationen der Ausstellung fanden Anklang. Auf eine Magnetwand wurden von den Besucher*innen Sprechblasen mit Begrüßungen in verschiedenen Sprachen angebracht und das von den Schüler*innen erdachte Spiel, bei dem Fotos den richtigen Sprachen zugeordnet werden sollen, wurde sofort ausprobiert. Dass die Ausstellung insgesamt sehr gut ankam, lässt sich nicht zuletzt in den Einträgen im Gästebuch des Projekts und des Bezirksmuseums nachlesen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 20. Dezember 2023 im Bezirksmuseum Josefstadt (1080 Wien, Schmidgasse 18) zu sehen!
Vortrag bei der Wiener Sprachgesellschaft (24.10.2023)
„1 Jahr VisibLL: Citizen Science und Wissenschaftskommunikation mit Schüler*innen“
(Barbara Soukup & Elissa Pustka)
Projekttage 2 (Ausstellungen)
Im September und Oktober 2023 kamen die Schüler*innen unserer beiden Partnerschulen an die Universität Wien und gestalteten gemeinsam mit Wissenschaftler*innen und einer Museumspädagogin Ausstellungen über das VisibLL-Projekt und ihre eigene Feldforschung. Sie überlegten, wie man die eingesetzten Materialien, die erhobenen Daten und die daraus abgeleiteten Ergebnisse zur Mehrsprachigkeit für die breite Öffentlichkeit aufbereiten kann, und wurden dabei selbst kreativ – so zogen sie etwa eine Schaufensterpuppe als Feldforscherin an.
Projekttage 1 (Sprachwissenschaft): Feldforschung mit Schüler*innen
Ende Juni 2023 fanden drei Feldforschungstage mit Schüler*innen des Piaristengymnasiums (8. Bezirk) und des Rainergymnasiums (5. Bezirk) statt. Schwerpunkte waren die interaktive Auseinandersetzung mit schriftlicher Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum sowie die Sensibilisierung für dieses Thema. Zudem beschäftigten sich die Schülerinnen intensiv mit ihrer eigenen Sprachbiografie. Zu Beginn erfolgte eine Einführung in das Thema Wissenschaft (Forschungsmethoden, Gütekriterien) sowie das Ausprobieren der Smartphone-App Lingscape. Mithilfe der App fotografierten und kategorisierten die Schülerinnen im Schulbezirk alle geschriebenen (ihrer Wahrnehmung nach) nicht-deutschen Texte. Dabei schlüpften sie in die Rolle von Forschenden: Sie dokumentierten eigenständig den öffentlichen Raum ihres Schulbezirks und brachten bei der Analyse der gesammelten Daten ihre Expertise ein. Die sprachwissenschaftlichen Inputs des Projektteams behandelten Themen wie Sprachsoziologie, Sprachkontakt, Sprachwandel und Einstellungen gegenüber Sprachen. Im Rahmen von Fokusgruppendiskussionen erörterten die Schülerinnen, wer überhaupt die Akteurinnen der Sprachlandschaft (Linguistic Landscape) sind, welche Veränderungen sie selbst in der Sprachlandschaft vornähmen und wie eine solche Landschaft für sie im besten bzw. schlimmsten Fall aussähe. Am Ende der Projektzeit erfolgte eine Reflexion über die gesamte Forschungserfahrung sowie über die Ergebnisse der Projekttage und die Erlebnisse währenddessen. Dies bot den Schülerinnen die Gelegenheit, ihre persönlichen Erkenntnisse zu vertiefen und das Erlernte in einem größeren Kontext zu betrachten.
PH-Fortbildung „Mehrsprachigkeit in der Wiener Sprachlandschaft“
Shop, Café, Döner – wer durch Wien geht, sieht Ladenschilder und Werbeplakate in mehr als 100 Sprachen: Nicht nur das Global English ist omnipräsent, sondern auch die Herkunftssprachen der Wiener*innen mit Migrationsgeschichte und Schulfremdsprachen wie Französisch. Diese Sprachlandschaft (Linguistic Landscape) lädt zur Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit und zum Fremdsprachenlernen vor der Haustür ein. Die Wissenschaftlerinnen des BMBWF- geförderten Forschungsprojekts VisibLL stellen in dieser Fortbildung Möglichkeiten vor, Linguistic Landscape im Deutsch- und Fremdsprachenunterricht einzusetzen. Dabei erlaubt die Smartphone-App Lingscape eine für die Schüler*innen besonders attraktive Kombination von digitalem Lernen und Outdoor-Projektlernen.
- Referentinnen: Univ.-Prof. Dr. Elissa Pustka, Ass.-Prof. Mag. Dr. Barbara Soukup, Sophia Seereiner, BEd
- Datum: FR 21.04. und FR 12.05. 13.00-16.20 Uhr
- Deadline für die Hausaufgabe: MO 08.05. 9.00 Uhr
- Ort: ROM 14, Institut für Romanistik, Universität Wien (AAKH Campus)
Kick-off-Veranstaltung am 04.11.2022
Am 04.11.2022 fand die Kick-off-Veranstaltung des VisibLL-Projekts in der Aula am Campus der Universität Wien statt. Es war uns eine große Freude, nicht nur die Vizerektorin für Forschung und Internationales der Universität Wien, Univ.-Prof. Dr. Manuela Baccarini, und den Vizerektor für Hochschulentwicklung, Forschung und Internationalisierung der Pädagogischen Hochschule Wien, HS-Prof. Mag. Dr. Norbert Kraker, begrüßen zu dürfen, sondern auch zahlreiche Vertreter*innen unserer Partnerschulen, Kooperationspartnerinnen der Pädagogischen Hochschule Wien, Mitglieder unserer Beiräte und die Leitung des Bezirksmuseums Josefstadt.
Siehe auch den Beitrag der Pädagogischen Hochschule Wien zur Kick-off-Veranstaltung: